Dienstag, 29. April 2014

ADHS durch Zocken?

Neue Medien und ihre Folgen für Kinder und Jugendliche

Pacman - public domain/wikipedia: http://bit.ly/1lDCfHe
Pacman – public domain/wikipedia: http://bit.ly/1lDCfHe
“Elektronische Bildschirm-­Medien,­ Fernsehen und Computer machen dumm, dick und gewalttätig.“ So lautet das Fazit des Psychologen und Gehirnforschers Manfred Spitzer, Autor des Buches „Achtung Bildschirm!“ Ist das tatsächlich so, oder gilt es viel eher, die tägliche Nutzung digitaler Medien mit ihren positiven und negativen Aspekten für sich zu erkennen und zu nutzen? Die öffentliche Diskussion über die negativen Auswirkungen einer immer stärker werdenden Medienkonsums wird seit Jahren leidenschaftliche und kontrovers geführt. Im Folgenden soll versucht werden mit aktuellem Wissenstand auf wichtige Bereiche für Kind und Jugendliche einzugehen.
Auswirkungen auf die körperliche Gesundheit 
Der Zusammenhang zwischen Ausmaß an Medienkonsum, Bewegungsmangel und Übergewicht zeigt sich recht eindeutig über verschiedene Untersuchungen hinweg. Langfristig resultieren hieraus erhöhte Risiken für Herz­-Kreislauf-­Erkrankungen, Diabetes und einen zu hohen Cholesterinspiegel im Blut. Auch der Zusammenhang zwischen Medienausstattung und der Entwicklung von Übergewicht oder Adipositas scheinen eindeutig (Pfeiffer et al., 2007).
Auswirkungen auf die schulische Leistungsfähigkeit
Aus verschiedenen Studien geht hervor, dass der Zusammenhang zwischen Medienkonsum und Schulleistungen „dosisabhängig“ ist (Pfeiffer et al., 2007). Demnach seien mit wachsendem Medienkonsum, besonders bei ausdauernden Computerspielen die späteren Schulleistungen schlechter. Als Grund hierfür wird die fehlende Lern­- und Übungszeit für schulische Themen gesehen. Besonders einflussreich gilt der Konsum von Gewalt in Medien. Emotional aufwühlende Computerspiele können kürzlich gelernte Gedächtnisinhalte löschen oder deren Wiedergabe blockieren (Bushman & Bonacci, 2002). Auf der anderen Seite können durch Multimedia-­Nutzung auch Multitasking­ Fähigkeiten geschult werden, auch bei bestimmten Lernaktivitäten. Vielleicht kommt es darauf an, die Multitaskingprozesse zu ortimieren…
Zusammenhang mit psychischen Störungen
Derzeit gibt es noch keine eindeutigen Belege für den Zusammenhang zwischen Computerspiel- oder Internetsucht und psychischen Störungen. Es gibt jedoch Hinweise, dass dieses nicht “sustanzgebundenen” Suchtverhalten vermehrt mit “stoffgebundenen” Abhängigkeiten einhergehen. Außerdem gibt es eine höhere gemeinsame Auftretenswahrscheinlichkeit mit anderen Störungen, wie Depression, Ängsten oder ADHS. Nur die Richtung der Einflüsse ist noch ungeklärt. Verursacht eine Internetsucht diese Störungen oder waren die sowieso schon vorhanden und begünstigen die Entwicklung eines ungesunden Medienkonsums?
Auswirkungen auf aggressives Verhalten
Der aggressionsfördernde Effekt durch den Konsum gewalttätiger Filme ist vielfach belegt worden. Gewöhnungseffekte können zu Empathieverlust und Senkung von Hemmschwellen von aggressivem Verhalten führen. Dies gilt aber vor allem bei Kindern und Jugendlichen mit bereits bestehendem Aggressionspotential und bei Aufwachsen in einem Dissozialen Umfeld.
Schlussfolgerungen: Es kommt wohl darauf an den Kindern und Jugendlichen einen Anleitung zum kritischen Gebrauch und zur notwendigen Auseinandersetzung von „Kosten“ und „Nutzen“ der neuen Medien zu geben. Übertragen auf die Erziehung heißt das wohl: Ja – man muss den Kindern und Jugendlichen das Internet beibringen. Man muss ihnen aber auch vermitteln, dass das Internet nicht alles kann und dass eine Zeitung oder Bücher Wissen anders und möglicherweise auch tiefergehend vermitteln können. Bisher fehlen im kinder­ und jugendpsychiatrischen Bereich noch Module zur Schulung vom Kinder, Jugendlichen und deren Eltern zu angemessenem Medienverhalten. Und letztendlich ist auch eine Diskussion um einen gemeinsamen gesellschaftlichen Nenner wichtig, welchen Stellenwert „Medienkompetenz“ einnehmen soll.
Die Autorin Eva Stern ist approbierte Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin.

Hilfe für Kinder wenn nahe Bezugspersonen versterben

Wenn Kinder mit dem Tod konfrontiert werden…

Viele Eltern vermeiden es ihre Kinder mit Themen wie „Sterben und Tod“ zu konfrontieren. Dem Menschen begegnet der Tod allerdings von Anfang an, denn er gehört zum Leben dazu – sei es, dass man ein geliebtes Haustier verliert, die selbst gepflückten Blumen verwelken, man von einem lieb gewonnen Menschen Abschied nehmen muss oder in den Medien darüber berichtet wird.
Kinder müssen diese Erfahrungen machen um den Tod als natürliches Ende im Leben anzusehen, zu verstehen und auch lernen im Ernstfall damit umgehen zu können. Erwachsene haben in der Regel bereits ein natürliches Trostverhalten und Verständnis zu diesem Thema entwickelt, was Kindern allerdings noch fehlt. Im Babyalter verstehen Kindern noch nicht, was der Tod überhaupt ist, sie sind aber dennoch in der Lage den Verlust zu empfinden. Vorschulkinder können schon eher verstehen, was es bedeutet, wenn vom Tod gesprochen wird.
Oft ist der Tod für Kinder in diesem Alter eine Art Schlaf mit der Vorstellung, dass der Tote irgendwann zurückkommt. Kinder, die bereits im Grundschulalter sind, realisieren langsam, dass der Tod etwas endgültiges ist. Das sich das Verständnis der Kinder nun so weit entwickelt hat, dass sie die Realität verstehen und erkennen, heißt aber nicht, dass sie auch damit umgehen können.
Wenn Kinder Erfahrungen mit diesem Thema sammeln, ist es wichtig, sie stets ernst zu nehmen, ihnen sachlich und behutsam die Situation zu erklären und ihnen offene Fragen ehrlich zu beantworten um ihnen so auch die Angst vor einem weiteren Verlust zu nehmen. Auch der Alltag sollte sich möglichst weitgehend nicht verändern. Den Kindern muss erklärt werden, dass der Körper des Verstorbenen ganz aufgehört hat zu funktionieren, der Tote also nicht mehr gehen, atmen, sprechen o.ä. kann und es wichtig ist nun auch zu zeigen, was man fühlt.
In so einer Situation geraten Kinder jedoch meist in ein absolutes Gefühlschaos, was ihre kleine Seele überfordert. Sie sollten bei der Trauerbewältigung deshalb unterstützt werden und das Gefühl bekommen nicht alleine zu sein. Bei einem schweren Schicksalsschlag ist dies innerhalb der Familie allerdings oft sehr schwierig, sodass dann auch auf professionelle Hilfe zurückgegriffen werden sollte. Diese kann die Angehörigen entlasten und den Kindern das Thema „Tod“ auf einer anderen Ebene nahebringen.
Die Artikel-Autorin Julia Catrin Boese ist ausgebildete Lebens- und Sterbebegleiterin, sowie als Medizinische Fachangestellte in der Praxis beschäftigt.

Montag, 14. April 2014

Privatpraxis Herzberge - Psychotherapie für Kinder und Jugendliche


Unser Team spricht für sich.

In unsere Praxis kommen Kinder und Jugendliche aus ganz unterschiedlichen Gründen. Sie können Schwierigkeiten in der Schule haben oder zuhause Konflikte austragen. Manche zeigen nur vorübergehende Anpassungsschwierigkeiten bei lebensgeschichtlichen Herausforderungen und andere leiden an einer schweren psychischen Erkrankung. Gemeinsam ist ihnen, dass sie mit professioneller Hilfe durch speziell ausgebildete Ärzte und Psychotherapeuten versuchen ihre Probleme in den Griff zu bekommen.