Blick ins Jenseits – Nahtoderfahrungen von Kindern

Nahtod(2)
Blick ins Jenseits – Nahtoderfahrungen von Kindern
Die kleine Emma ist gerade ertrunken. Während ihr Körper bewusstlos im Wasser treibt, verlässt sie diesen und kann sich von oben betrachten. Sie spürt keinen Schmerz, sie ist neugierig und betrachtet die Welt um sich herum. Sie kann ihre Eltern am Ufer sehen und hören was sie sagen. Dann wird es plötzlich hell um sie herum. Emma ist umgeben von einem unbeschreiblich hellem Licht, welches sie jedoch nicht blendet, sondern sie ganz angenehm aufnimmt. Wenige Augenblicke später befindet sie sich wieder in ihrem Körper. Emma wurde von ihren Eltern rechtzeitig aus dem Wasser geholt und reanimiert, sie atmet wieder.
Was Emma erlebt hat, ist nur eine von unzähligen Varianten, wie Menschen eine Nahtoderfahrung, auch Todesnäheerlebnis genannt, erleben können. Dies kann passieren, wenn der Körper für einen kurzen Moment klinisch tot ist, oder man dem Tode sehr nahe kommt. Während das Herz-Kreislauf-System still steht, erlebt der Betroffene etwas ganz Außergewöhnliches, was für Außenstehende kaum zu beschreiben ist. Über dieses „Phänomen“ wird schon seit vielen Jahren geschrieben und geforscht und mittlerweile geht man davon aus, dass etwa 4,2% der Bevölkerung schon einmal eine Nahtoderfahrung erlebt haben (das macht ca. 3,3 Millionen Deutsche aus). Nahtodforscher wie zum Beispiel Raymond Moody haben viele Erlebnisberichte gesammelt, ausgewertet und dabei bestimmte Muster herauskristallisiert. So erleben viele Betroffene u.a. eine außerkörperliche Erfahrung, so dass sie sich, wie die kleine Emma, von Außen betrachten können. Im Volksmund bekannt als „das Licht am anderen Ende des Tunnels“ ist auch das besondere Lichterlebnis, welches vor allem in sehr intensiven Nahtoderfahrungen erlebt wird. Am Ende müssen die Betroffenen wieder zurück in ihren Körper, was besonders für jene, die „das Licht“ gesehen haben, unvorstellbar ist, da der Einblick ins „Jenseits“ ein unbeschreiblich schönes und einzigartiges Erlebnis darstellt.
Jeder erlebt seine Nahtoderfahrung in ganz persönlicher Art und Weise. Eines jedoch haben fast alle Betroffenen, auch Kinder, gemeinsam. Das Nahtoderlebnis als solches bleibt einem als sehr positiv in Erinnerung.
Für Kinder ist es um einiges leichter, diese Erfahrung in ihr bisheriges Leben zu integrieren. Ihre Fantasie ist groß genug und das Weltbild noch ungeformt, so dass es ihnen nicht schwer fällt, das Todesnäheerlebnis als wahr zu betrachten. Erwachsenen fällt dies deutlich schwerer, oftmals werden die eigenen Vorstellungen von Leben und Tod komplett verändert.
Eine Nahtoderfahrung ist ein sehr prägendes Erlebnis, welches in der Regel Spuren und durchaus positive Veränderungen beim Betroffenen hinterlässt. Besonders für Kinder ist es wichtig, sich darüber austauschen zu können. Dabei kann es für die Familie hilfreich sein, sich genauer über das Todesnäheerlebnis aufklären zu lassen. Neben unterschiedlichen Nahtod-Netzwerken bietet auch die Privatpraxis Herzberge die Möglichkeit, sich beraten zu lassen. Dabei kann das Kind lernen, seine wertvolle Erfahrung für sich zu nutzen und es richtig in sein Leben zu integrieren.
Die Verfasserin des Artikels Julia Haase hat sich im Rahmen ihrer Bachelorarbeit im Studiengang Soziale Arbeit intensiv mit Nahtoderfahrungen von Kindern auseinander gesetzt und steht für Fragen gern zur Verfügung.
Quellen: Bachelorarbeit zum Thema: „Nahtoderfahrungen von Kindern – Welche Auswirkungen haben Nahtoderfahrungen auf das Leben von Kindern?“ und die darin verwendete Literatur